Disziplinen im ÖHKDB

Disziplin "Technik"

Zuerst präsentieren zwei Hapkidoin ihr vorher trainiertes Programm, nach Wunsch mit musikalischer Umrahmung. Alle Hapkido-Techniken können zum Einsatz kommen. Die Zeitvorgabe ist abhängig vom Gürtelgrad.

Im Anschluss wird als Einzeldarbietung ein Hyong (Techniken gegen imaginäre Partner) gezeigt. Auch in diesem Fall gibt es gestaffelte Zeitrahmen.

Bei diesem Bewerb zählen vor allem die Sauberkeit und Präzision in der Ausführung der Techniken, deren Schwierigkeitsgrad und die Kreativität. Auf einen harmonischen und logischen Ablauf, der den Prinzipien des Hapkido entspricht, wird besonderer Wert gelegt.

Disziplin "Praxisturnier"

Bei diesem Bewerb begegnen sich zwei Hapkidoin, um ihre bisher erarbeiteten Techniken einsetzen zu lernen. Beide Aktiven tragen eine vorgeschriebene Schutzausrüstung. Erlaubt sind alle erlernten Techniken, Schläge, Tritte, Hebel, Würfe, solange diese kontrolliert ausgeführt werden.

Es gibt weder Gewichtsklassen, noch eine Geschlechtertrennung, einzig nach Gürtelfarben (gelb - blau - rot) wird unterschieden.

Geleitet wird das Geschehen von einem Haupt- und von bis zu vier Nebenjuroren; am Ende der Begegnung geben alle fünf Juroren eine Bewertungsnote.

Im Praxisturnier geht es nicht um einen Sieg, sondern ausschließlich um den eigenen Fortschritt. Der Partner ist vielmehr ein "Bote", durch den man die Möglichkeit bekommt in geschütztem Rahmen seine bereits erlernten Techniken anzuwenden. Die Begegnung bietet die Gelegenheit, Kombinationen zum Einsatz zu bringen, Finten und Täuschungsmanöver auszufeilen, die Unterschiedlichkeit der Charaktere kennenzulernen und sich sofort darauf einzustellen. Das oberste Gebot und Ziel ist es, den Partner und vor allem sich selbst zu kontrollieren. Bewertet wird in erster Linie die Erarbeitung eines Treffers.

Disziplin "Bruchtest"

Hier gilt es, ein zwei Zentimeter dickes Fichtenbrett von ca. 28 x 28 cm mit einer vorgegebenen Technik möglichst mittig zu entzweien. Das Brett wird dabei nur an der oberen Kante mit Daumen und Zeigefinger freischwebend (ohne Widerstand) gehalten; so kommt es nicht auf rohe Körperkraft, sondern auf Geschwindigkeit, Präzision und vor allem auf eine saubere Technik an.

Diese Disziplin, bei der das Prinzip des Flusses eine entscheidende Rolle spielt, wird erst unter Rotgurten ausgetragen, da sie einen äußerst hohen Technikstandard erfordert.