Leitbild

Hapkido ist ein umfassender Ausbildungsweg, der auf alten asiatischen Selbstschutzsystemen basiert. Er erfasst den trainierenden Menschen in seinem körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Sein und ermöglicht ihm eine ganzheitliche Entwicklung.

Leitbild

Vision

Der Ausbildungsweg des Hapkido soll für Trainierende eine Hilfestellung in ihrem Leben darstellen und ihnen eine Entwicklung ermöglichen, die es ihnen erlaubt, auf besondere und harmonische Weise auf ihr Umfeld und die Gesellschaft einzuwirken.

Vision

Was bedeutet HAP KI DO

HAP
HAP

Harmonie von Körper, Geist und Seele

Hap bezeichnet die Harmonie von Körper, Geist und Seele. Hap ist die Zusammenführung bzw. das in Gleichklang bringen dieser drei Entitäten. Wir selbst sind Körper, Geist und Seele daher wirken in uns gleichzeitig die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Entitäten. Wenn alle drei Aspekte unseres Selbst gleichermaßen berücksichtigt werden, sind wir in Harmonie.

KI
KI

Körperliche und geistige Kraft

Ki ist die universelle Kraft des Geistes und des Körpers. Ki ist die Lebensenergie, die Energie des Handelns. Ki ist überall, es fließt in uns und in allem um uns. Die Entwicklung eines starken, gesunden Ki-Flusses in unserem Körper sowie der Einsatz und das Leiten von Ki in unsere Techniken und unser Leben ist wichtiger Bestandteil des Hapkidotrainings.

DO
DO

Weg, Lebensweg, Lehrmethode

Do ist der Weg.
Der Lebensweg, der Weg der Lehre, der traditionelle Weg der Bewusstwerdung.
Das Do ist nicht nur in vielen asiatischen Kampfkünsten zu finden, ihm begegnet man z. B. auch im Chado (Teezeremonie, Weg des Tees) oder im Shodo (Weg der Kalligraphie). Im Hapkido ist das Element Do das „Trainingsziel“. Do, der Weg der zum Selbst führt.

Die Drei Prinzipien

WON
Prinzip des KREISES (WON)

Der Kreis bzw. die Kugel sind die harmonischsten geometrischen Figuren überhaupt. Das Prinzip des Kreises anzuwenden bedeutet, Angriffe immer kreisförmig weiterzuleiten oder umzuleiten und so unter Kontrolle zu bringen. Durch die kreisförmige Bewegung kann die Kraft des Gegners für die eigene Technik genutzt werden. Auch in der Natur sind kreisförmige Bewegungen bzw. Kreisläufe grundlegend.

YU
Prinzip des FLUSSES (YU)

So wie man einen Fluss aufstauen kann, um dann durch das Öffnen des Staudammes seine gesamte potentielle Energie innerhalb eines kurzen Zeitraumes explosionsartig freizusetzen, ist es auch möglich, die innere Energie, das KI, durch Konzentration und Atemtechnik zu sammeln und an beliebiger Stelle freizusetzen, z. B. bei einem Schlag oder Tritt.

HWA
Prinzip der EINWIRKUNG (HWA)

Man unterscheidet zwischen physischer (körperlicher) und psychischer (geistiger) Einwirkung. Gestik, Mimik, Körpersprache und körperliche Haltung sind materiell und wirken physisch ein. Geistige Einwirkung sind alle Eindrücke, die man mit dem "Gefühl" wahrnimmt. Geistige Einwirkung beschreibt alles, was nicht "materiell" ist und man nur intuitiv "spüren" kann (Gedanken, Gefühle, Geisteshaltung des Gegenübers, Sympathien, sogenannte "dicke Luft").

Disziplinen im HAP KI DO

Disziplin "TECHNIK"

Zuerst präsentieren zwei Hapkidoin ihr vorher trainiertes Programm, nach Wunsch mit musikalischer Umrahmung. Alle Hapkido-Techniken können zum Einsatz kommen. Die Zeitvorgabe ist abhängig vom Gürtelgrad.
Im Anschluss wird als Einzeldarbietung ein Hyong (Techniken gegen imaginäre Partner) gezeigt. Auch in diesem Fall gibt es gestaffelte Zeitrahmen.
Bei diesem Bewerb zählen vor allem die Sauberkeit und Präzision in der Ausführung der Techniken, deren Schwierigkeitsgrad und die Kreativität. Auf einen harmonischen und logischen Ablauf, der den Prinzipien des Hapkido entspricht, wird besonderer Wert gelegt.

Disziplin "BRUCHTEST"

Hier gilt es, ein zwei Zentimeter dickes Fichtenbrett von ca. 28 x 28 cm mit einer vorgegebenen Technik möglichst mittig zu entzweien. Das Brett wird dabei nur an der oberen Kante mit Daumen und Zeigefinger freischwebend (ohne Widerstand) gehalten; so kommt es nicht auf rohe Körperkraft, sondern auf Geschwindigkeit, Präzision und vor allem auf eine saubere Technik an.
Diese Disziplin, bei der das Prinzip des Flusses eine entscheidende Rolle spielt, wird erst unter Rotgurten ausgetragen, da sie einen äußerst hohen Technikstandard erfordert.

Disziplin "Praxisturnier"

Im Praxisturnier geht es nicht um einen Sieg, sondern ausschließlich um den eigenen Fortschritt. Der Partner ist vielmehr ein "Bote", durch den man die Möglichkeit bekommt in geschütztem Rahmen seine bereits erlernten Techniken anzuwenden.
Die Begegnung bietet die Gelegenheit, Kombinationen zum Einsatz zu bringen, Finten und Täuschungsmanöver auszufeilen, die Unterschiedlichkeit der Charaktere kennenzulernen und sich sofort darauf einzustellen. Das oberste Gebot und Ziel ist es, den Partner und vor allem sich selbst zu kontrollieren.
Bewertet wird in erster Linie die Erarbeitung eines Treffers.

Über den Verband

Der Österreichische Hapkido Bund (ÖHKDB) ist ein Verband, in dem Hapkido als Selbstschutz und Wegkunst gesehen wird. Ziel des Trainings ist die persönliche Entwicklung der inneren und der äußeren Form unter der Anleitung eines Hapkido Lehrenden im Verein. Darüber hinaus gibt es eine Zusammenarbeit auf nationaler Ebene im ÖHKDB, wie auch auf internationaler Ebene über freundschaftliche Kontakte (Lehrgänge, Meisterschaften) zu anderen Hapkido Erfahrenen.

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